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Barbara Shers letztes Training in Deutschland

Der Frankfurter Ring startet am 15. November die vermutlich letzte Coaching-Ausbildung mit Barbara Sher in Deutschland. Die 80-jährige Coaching-Legende wird zwischen November 2014 und September 2015 fünf 2-tägige Trainingsmodule in Frankfurt abhalten. Dazwischen erhalten die Teilnehmer «Hausaufgaben» zum Selbststudium und Zugang zu einem privaten Online-Forum.

Nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs dürfen sich die frischgebackenen Absolventen als zertfizierte Coaches nach Barbara Shers Methode bezeichnen und damit werben. Barbara Sher spricht leicht verständliches Englisch, trotzdem werden ihre Ausführungen konsekutiv ins Deutsche übersetzt.

Wie das im Seminar abläuft, zeigt dieses kurze Video:

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Restplätze für den Lehrgang sind noch verfügbar: Weiterführende Informationen hier
business bestseller Leser profitieren noch vom Frühbucherpreis von 3.500 Euro für den kompletten Lehrgang (Ratenzahlung auf Anfrage).

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Walter Kohl: Energie aus der eigenen Mitte

Für Walter Kohl definiert sich Erfolg nicht ausschließlich im wirtschaftlichen Sinn. Er macht nur Sinn, wenn er ergänzt wird durch ein stimmiges Privatleben und die eigene Sinnhaftigkeit.

Der Sohn von Altbundesklanzler Helmut Kohl teilte als junger Mensch sein Schicksal mit anderen Söhnen berühmter Männer. Doch im Gegensatz zu vielen von ihnen ist es ihm gelungen, aus dem dominanten Schatten des Vaters zu treten, den inneren Frieden mit seiner Biographie zu finden und die richtigen Schritte in ein eigenständiges und beruflich erfolgreiches Leben zu setzen.

Walter Kohl kann heute auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Er hielt etliche internationale Führungspositionen inne, gründete ein Unternehmen in der Automobil-Zulieferindustrie und ist seit 2011 als Coach und Redner begehrt. Überregionale Beachtung hat er auch mit seinen zahlreichen Büchern erlangt. In diesen geht es ihm wie in seinen Reden unter anderem darum, die verschiedenen Kraftquellen aufzuspüren, die es dem Unternehmer erlauben, seinen vielfältigen Aufgaben nachzukommen bzw. das Leben an sich erfolgreich zu organisieren.

Im Vorfeld des heurigen Tiroler Wirtschaftsforums, das business bestseller seit vielen Jahren organisiert, führte Ewald Oberthanner folgendes Gespräch mit Walter Kohl.

business bestseller: Herr Kohl, eine Ihrer Hauptforderungen besagt, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen muss. Wie weit ist das allerdings in einer vernetzten und von Abhängigkeiten geprägten Welt überhaupt machbar?

Walter Kohl: Mein Wort dafür heißt eigene Lebensgestaltung. Dabei verstehe ich Gestalten als einen kreativen Akt, als unsere Fähigkeit im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und der jeweiligen Rahmenbedingungen verantwortungsbewusst und sinnhaft zu handeln. Sicher, wir leben in einer vernetzten Welt. Aber das heißt nicht, dass dieses Netz uns einsperrt oder versklavt, es heißt lediglich, dass wir im Rahmen dieser Realitäten zu eigenem Handeln aufgerufen sind. «Jede Zeit hat ihre eigenen Antworten», dieses Zitat von Willy Brandt hat für mich nach wie vor seine Richtigkeit, gerade auch in unserer heutigen globalisierten, vernetzten Zeit.

Sie sprechen oft von Kraftquellen für Unternehmer. Welche Quelle würden Sie einem Unternehmer, der den Erfolg sucht, besonders empfehlen?

Die wichtigsten Kraftquellen sind meiner Meinung nach unser innerer Friede mit unserer Biographie, also das Ja zu uns selbst sagen können, sowie ein Sinn, ein Wofür für unser Tun. Wenn wir Frieden mit unserer Vergangenheit und Sinn für unsere Zukunft haben, dann werden sich Kraft, Lebensfreude und somit Erfolg in der Gegenwart einstellen. Wobei ich Erfolg gesamtheitlich verstehe, nicht rein wirtschaftlich. Zu Erfolg gehört meiner Meinung nach auch ein stimmiges Privatleben sowie eine eigene Sinnhaftigkeit, zu der man gerade auch als Unternehmer öffentlich stehen kann.

Sie fordern unter anderem auch, dass die eigene Vergangenheit positiv zu nutzen sei. Was macht jemand, der darin überhaupt nicht Positives zu vermerken hat?

Ich kann mir nur schwer eine Biographie vorstellen in der «überhaupt nichts Positives zu vermerken» ist. Das Leben ist zum Glück fast nie nur Schwarz und Weiß, die häufigste Farbe ist Grau. Und hier setze ich an. Wenn es biographische Brüche gibt, also zum Beispiel Probleme mit den Eltern, eine Scheidung, ein berufliches Scheitern, was auch immer, dann steckt in diesem Schmerz auch eine enorme Energie. Ich plädiere dafür, diese Energie zunächst einmal anzunehmen, diesen Schmerz wahrzunehmen, nicht zu fliehen und in die Eigenreflektion zu gehen. Mit meinem Ansatz der fünf Schritte der Versöhnung kann dann ein Energiewandel, also eine neue Perspektive, eine neue Antwort gefunden und umgesetzt werden. Wir können die Vergangenheit, das alte Was nicht ändern, wohl aber unser Wie, das wie gehen wir mit dem alten Kraftfresser um. Wir haben die Freiheit alte Kraftfresser in neue Kraftquellen zu wandeln, also unsere neuen, eigenen Antworten zu geben.

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Pater Anselm Grün und Walter Kohl stellten am 20. Oktober ihr neues Buch «Was uns wirklich trägt» im Literaturhaus München vor.

Sie sind ein erfolgreicher Unternehmer und haben gemeinsam mit einem Mönch gerade ein Buch über ein gelingendes Leben, wie sie es nennen, geschrieben. Was hat sie dazu bewogen, sich einen Co-Autor mit einem derart gegensätzlichen Lebensmuster zu suchen?

Pater Anselm Grün ist nicht nur Mönch, sondern wohl auch einer der erfolgreichsten lebenden deutschsprachigen Autoren mit einer Gesamtauflage von rund 15 Millionen verkauften Büchern in über 30 Sprachen. Es ist für mich eine große Ehre, dass er mich bat mit ihm zusammen ein Buch über einige zentrale Lebensthemen zu schreiben. Sicher, es scheint, dass wir auf den ersten Blick grundverschieden sind. Aber, bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass auch Menschen mit vermeintlich sehr unterschiedlichen Lebenswegen zu gemeinsamen Aussagen über Themen wie Erfolg, Scheitern, Liebe, Herkunft, Heimat, Umgang mit Ängsten oder den Sinn des Lebens kommen können. Lebensgestaltung – mein zentrales Thema – hat sehr viel mit Erfahrung und dem Austausch mit anderen Menschen zu tun. Und von wem könnte man mehr lernen als von Pater Anselm?

Der Begriff der Versöhnung zieht sich wie ein Leitgedanke durch Ihre Arbeit. Kann man das Versöhnen, ob mit Menschen oder Schicksalen, als eine Grundvoraussetzung für ein erfülltes Leben betrachten?

Ich würde es eher als eine große Hilfe, als eine zusätzliche Option zur eigenen Lebensgestaltung bezeichnen. Neben den klassischen Krisenreaktionsmustern Kampf, Flucht oder Sich-weiter-im-Kreis-Drehen, schenkt uns der Weg der Versöhnung die große Chance alte Belastungen in neue Energie zu wandeln. Daher verstehe ich Versöhnung, besonders die einseitige Versöhnung, als Chance, als Geschenk, das wir nicht leichtfertig aus den Händen geben sollten.

Sie sind der Sohn eines berühmten Vaters und sind aus eigener Kraft erfolgreich geworden. Haben es Kinder prominenter Eltern im Leben schwerer?

Das hängt vom Einzelfall ab, das sollte man daher nicht pauschal beantworten. In meinem Fall war es lange Jahre sehr schwer, eine eigene Wahrnehmung meiner Person im Außenverhältnis aufzubauen. Immer wieder erlebte und erlebe ich Urteile, Vorurteile und Schubladendenken, auch Diskriminierung und Gewalt. Lange konnte ich nur schwer damit umgehen. Um aus dieser alten Ecke herauszukommen, musste ich also eine neue Antwort für mich selbst finden. Erst durch eine bewusste Versöhnung mit meinem alten Kraftfresser, gefühlt «nur der Sohn vom Kohl zu sein», konnte ich meinen neuen Lebensweg beginnen. Heute ist mein Verständnis: Ich bin «auch der Sohn vom Kohl», denn ich bin noch viel mehr. Ich bin Vater, Stiefvater, Ehemann, Bruder, Unternehmer, Autor, Referent, Coach. Sie sehen, wie nur der Wechsel eines Wortes in unserem Selbstverständnis eine komplette Veränderung der eigenen Lebensausrichtung bewirken kann, einen echten Energiewandel eben. Darin liegen für mich die Macht der Versöhnung und die Kraftquelle des inneren Friedens.

Foto: Martin Hangen/Hangenfoto

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Mit Demut zum Erfolg

Für den Altabt von Heiligenkreuz, Gregor Henckel-Donnersmarck, entstehen große Vermögenswerte vor allem dann, wenn christliche Grundwerte eingehalten werden.

Erfolge lassen sich auch im wirtschaftlichen Alltag nur dann dauerhaft manifestieren, wenn sie auf ethischen Prinzipien basieren, ist Gregor Henckel-Donnersmarck überzeugt. Mit seinem aktuellen Buch Reich werden auf die gute Art schafft der Ordensmann den Spagat zwischen Reichtum und Gottgefälligkeit. Neben der Forderung nach demütigem Handeln warnt er explizit vor «Workaholismus», der in die Sackgasse führe. Das Ziel eines Managers müsse es immer sein, für sich die richtige Balance zu finden und alle Entscheidungen ausschließlich unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu treffen. In seiner Amtszeit als Abt von Stift Heiligenkreuz hat Gregor Henckel-Donnersmarck diese Grundsätze verwirklicht und damit gezeigt, dass auch die Kirche eine moderne Seite hat. Höhepunkte waren der Besuch von Papst Benedikt XVI. und der große Erfolg der singenden Mönche mit ihrem Hitalbum Chant – Music for Paradise.

Im Vorfeld des heurigen Tiroler Wirtschaftsforums, das business bestseller seit vielen Jahren organisiert, führte Ewald Oberthanner folgendes Gespräch mit Gregor Henckel-Donnersmarck:

business bestseller: Herr Prälat, Sie haben ein Buch über das Reich-Werden geschrieben und stehen darin dem materiellen Reichtum durchaus positiv gegenüber. Wie ist das mit der christlichen Lehre vereinbar?

Gregor Henckel-Donnersmarck: Selbstverständlich geht es beim Christentum zuerst um spirituellen Reichtum; dieser ist zum Beispiel mit freiwillig gewählter Armut optimal zu verbinden. Beim materiellen Reichtum ist sicherlich die Gefahr, korrumpiert zu werden, für den Reichen größer als für den Armen. Das Geld darf nicht zum «Gott Mammon» werden, der den Menschen beherrscht. Auf der anderen Seite aber ist wirtschaftliches Handeln mit Erfolg – also auch mit «Profit» – Gott wohlgefällig, wenn dabei Arbeitsplätze geschaffen, Kunden gut bedient, Lieferanten pünktlich bezahlt werden und die Umwelt geschont wird. Schließlich geht es bei vorhandenem Reichtum darum, ihn richtig zu verwenden. Deswegen spreche ich gerne von «Vermögen», denn das kann man auch klein schreiben und dann bedeutet es, dass ich etwas «vermag», also etwas Positives bewirken kann.

Sind Luxusgüter angesichts einer weltweiten Armut moralisch vertretbar? Mit anderen Worten, ist z. B. der Besitz eines Rolls Royce unmoralisch, da man ja auch mit einem Kleinwagen von A nach B kommt?

Angesichts der Situation in der Welt ist es angezeigt, in Bescheidenheit zu leben und nicht durch zur Schau getragenen Reichtum und Luxuskonsum die Neidspirale immer mehr in die Höhe zu treiben. Wenn jemand allerdings im Sinne des «Vermögens» mit seinen Mitteln sehr viel Gutes getan hat, soll ihm auch Schönes gegönnt sein.

Wie steht es in dieser Hinsicht um die Kirche? Ist sie reich in einem materiellen Sinn?

Der Reichtum der Kirche ist vor allem ihre Botschaft und ihre Spiritualität. Insoweit sie materielle Güter besitzt, ist sie natürlich verpflichtet, diese im Sinne ihrer Botschaft zu verwenden, also für den Gottesdienst, für soziale Projekte aller Art, Ausbildung und vieles andere mehr. Wo dagegen verstoßen wird, ist es natürlich besonders schlimm und kontraproduktiv für die Verkündigung. Die sogenannten «Reichtümer» der Kirche sind meist Bauten und Kulturgüter, die unverkäuflich sind und in der Erhaltung viel Geld verschlingen. Viel Besitz kirchlicher Institutionen, wie z. B. der Klöster, soll langfristig für den Dienst an den Armen und für den Kult eingesetzt werden können. Ihn vorschnell zu «versilbern», um im Moment mehr Gutes tun zu können, führt dazu, dass die Kirche langfristig gar nichts mehr zu geben hat.

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Ein Höhepunkt im Leben von Abt Gregor Henckel-Donnermarck war der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Stift Heiligenkreuz

Sie fordern unter anderem von Managern, dass sie demütig handeln. Kann das zum Erfolg führen, wenn sich der Geschäftspartner nicht an diese Regel hält?

Die Demut, zu der ich rate, ist vor allem ein Selbstschutz des wirtschaftlich Handelnden vor der Versuchung, die eigene Begrenztheit im Falle großen Erfolgs zu vergessen. Wir müssen alle in der Geschäftswelt versuchen – jeder für sich in seiner persönlichen Verantwortung –, aus Tugenden zu handeln und nicht so zu tun, als ob man alles tun darf, was ein entfesselter Markt erlaubt. Wenn diese Voraussetzung gegeben ist, wird sich der Geschäftspartner, der sich nicht an die Regeln hält, das Vertrauen der Partner verlieren und sehr bald keinen Erfolg mehr haben.

Eine wichtige Rolle in Ihren Ratschlägen für Manager spielt auch das Gebet. Widerspricht das nicht dem Zeitgeist, bzw. wie kann ein Unternehmer davon profitieren?

Das Prinzip des Heiligen Benedikt «ora et labora», das ich auch gerne «ora@labora» schreibe, möchte ich in die allgemeine Geschäftswelt so übertragen, dass wir die Probleme des «labora» nicht ohne ganz grundsätzliches Denken, nicht ohne Philosophie und schließlich bei gläubigen Menschen auch nicht ohne das Gebet werden lösen können.

Sie sprechen in Ihrem neuen Buch von der Ethisierung des Portfolios. Ist ein so genanntes ethisches Aktienpaket in einer globalisierten und zunehmend unüberschaubaren Welt überhaupt möglich?

Ich habe einige Jahre als Aufsichtsratspräsident einer kirchlichen Bank die Ethisierung der Fonds mitgeleitet und verantwortet. Es ist dabei geraten, sich spezialisierter Agenturen zu bedienen, die die Wertpapiere auf ihre ethische Dimension hin untersuchen und Verflechtungen sichtbar zu machen. Das Fondmanagement hat mir versichert, dass das «Universum» bei Ethisierung noch immer groß genug ist, um bequem und vielfältig anzulegen und durchaus einen konkurrenzfähigen Ertrag dabei zu erzielen.

Erlauben Sie mir zum Abschluss eine persönliche Frage: Was hat Sie dazu bewogen, das Leben eines erfolgreichen Managers mit dem eines bescheidenen Mönchs zu tauschen?

Ob ich nun wirklich immer ein «bescheidener Mönch» bin, mögen andere beurteilen. Meine Motive zu diesem Schritt waren, dass ich den Eindruck hatte, ich würde religiös unter meinem Niveau leben, gleichzeitig aber bemerkte, dass ich von vielen Menschen auf Fragen des Glaubens angesprochen wurde. Da ich mich selbst als undiszipliniert einschätze, war auch der Weg in den Orden vorgezeichnet, weil dort der Tagesablauf und viele andere Regeln für mich sehr hilfreich sind. Ein zusätzliches Motiv war meine Absicht, durch meine Berufung ein Zeichen der Treue zum Papst zu setzen. Da mich 2007 der Papst in Heiligenkreuz besucht hat, ist meine «Lebenswette» bereits aufgegangen.

Fotos: Stift Heiligenkreuz

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In memoriam: Doris Drucker 1911-2014

Doris Schmitz Drucker, die Witwe von Peter F. Drucker, entschlief friedvoll am 1. Oktober im Alter von 103 Jahren, teilte heute der Präsident der Peter Drucker Society Europe, Richard Straub, mit.

Doris Drucker war maßgeblich am Erfolg des 1. weltweiten Peter Drucker Forums 2009 in Wien beteiligt, das anlässlich des 100. Geburtstags von Peter Drucker ins Leben gerufen wurde und seither jährlich im November Managementvordenker aus aller Welt in Wien versammelt.

Ihre humorvolle und mit Anekdoten gespickte Rede sehen Sie hier:

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Die 1911 im deutschen Königstein geborene Doris Schmitz Drucker blickte nicht nur auf 67 Ehejahre mit Peter Drucker zurück, sondern auch auf ein langes Leben als Mutter von vier Kindern, als begeisterte Sportlerin, vielseitig interessierte Wissenschaftlerin und erfolgreiche Unternehmerin.

Mit 82, in einem Alter, in dem andere bereits 20 Jahren im Ruhestand sind, gründete Doris Drucker ihre eigenes Unternehmen, um eine von ihr erfundene elektronische Lautstärkenanzeige herzustellen und zu vermarkten.

Die Idee zu diesem Produkt habe sie schon länger gehabt, erzählte Doris Drucker später. Jahrelang habe ihre Rolle als Ehefrau eines professionellen Redners nämlich darin bestanden, in der letzten Reihe zu sitzen und «Lauter!» zu rufen, sobald die Stimme ihres Mannes zu leise wurde.

Wer meint, die Unternehmensgründung wäre angesichts eines weltweit gefragten Consultants und «Management-Gurus» im eigenen Haus vorgezeichnet gewesen, irrt. «Mein Mann beäugte den Erfolg meiner frischgebackenen Firma mit großer Verwunderung. Peter kümmerte sich um meine Steuern – und dafür bin ich ihm außerordentlich dankbar – aber er hatte keine Ahnung davon, wie man ein junges Unternehmen aufbaut», erzählte Frau Drucker 2005 in einem Interview mit dem Magazin der Fairleigh Dickinson University.

Dem nicht namentlich genannten Redakteur dieses Magazins verriet Doris Drucker auch ihr Rezept für ein erfülltes Leben: «Bleib so aktiv wie es geht und hör nie auf zu lernen. Finde etwas, das dich in Anspruch nimmt und vermeide es, im Alltagstrott zu versinken!»

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Von der hohen Kunst des Nicht-Handelns

Obwohl vor exakt einem Jahr bereits erschienen, zählt das Buch «Die Stein-Strategie» von Holm Friebe zu den Büchern, die sich auch die nächsten Jahre und Jahrzehnte immer wieder zu lesen lohnen wird. Der Volkswirt, Designprofessor und erfolgreiche Sachbuchautor widmet sich über 200 Seiten lang der hohen «Kunst, nicht zu handeln». Eine Option, die «in den Strukturen und Systemen, in denen wir stecken, allzu oft ausgeblendet und hinweggefegt wird von der allgemeinen Drift zum Aktionistischen», merkt der Autor an. Vermutlich weil der bedächtig Abwartende niemals Lob und Lorbeeren ernte, während dem zupackenden Macher die Welt gehöre.

Kulturgeschiche des Nicht-Handelns
Bereits im Inhaltsverzeichnis wird sichtbar, wie tiefschürfend sich Friebe dem Thema nähert, wenn er das Nicht-Handeln ausdifferenziert in Liegen-Bleiben, Ruhe-Bewahren, Sturstellen, das lauten Schweigen und das Bleiben-Lassen.
Friebes Buch ist weniger ein Ratgeber, wenngleich sich viele gute Ratschläge aus ihm gewinnen lassen, als eine philosophisch angehauchte Kulturgeschichte des Nicht-Handelns, die sich anhand vieler anschaulicher Beispiele von der Antike bis in die Gegenwart spannt, von der Politik bis ins Privatleben, von der Spieltheorie bis zur Kriegsführung. Unterhaltsam und gespickt mit zahlreichen Anekdoten und Querverweisen zeigt Friebe, dass das, was heute gerne als strategisch, tatkräftig, pro-aktiv oder innovativ gepriesen wird, häufig die schlechtere Alternative darstellt verglichen mit dem weniger populären geduldigen Abwarten, Abwägen oder Aussitzen.

Produktivitätszuwächse fraglich
Einem spannenden Punkt spürt Friebe auf den letzten Seiten seines Buches nach: nämlich dem Umstand, dass es zum Wesen heutiger Wissensarbeit gehöre, dass – im Gegensatz zur Industriearbeit – kein linearer Zusammenhang mehr zwischen Input und Output existiere. Die eigentlich wertschöpfende Arbeit finde heute in wenigen «Handlungsepisoden» pro Arbeitstag statt. Der Rest sei «Beiwerk, Garnitur, Folklore und kommunikatives Rauschen».

Kein Loblied auf die Faulheit
Friebe will sein Buch allerdings nicht missverstanden sehen als Loblied auf Faulheit oder Müßiggang. «Das Unterlassen als Strategie setzt voraus, dass man immer auch handeln könnte und sich bewusst dagegen entscheidet», betont er. Und warum Stein-Strategie? – Steine seien «ihrem Wesen nach grundsolide», erklärt der Autor, «sie denken in langen Zeiträumen und der schnelle Vorteil ist nicht ihr Geschäftsmodell». Die Stein-Strategie demnach als Programm innerer Beständigkeit und langfristiger Überlegenheit, als Variation von «in der Ruhe liegt die Kraft».

Foto: LoloStock/Fotolia.com

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Kunden sind die eigentlichen Arbeit-Geber

«Vinzenz Baldus nimmt kein Blatt vor den Mund, noch nicht einmal ein klitzekleines», lautete der Befund einer Journalistin, die ihn interviewte, «er provoziert gern und er tut das gut». Nicht nur in seinen humorvollen Vorträgen, sondern vor allem auch in seinen Büchern holt Baldus gern zum Rundumschlag gegen alle aus, die noch nicht begriffen haben, dass ihr Einkommen vom Kunden bezahlt wird.
«Die Kunden sind unsere eigentlichen Arbeit-Geber», so Baldus in seinem neuen Buch, «nur sie bringen Arbeit und Geld ins Unternehmen! Alle anderen ziehen es wieder aus dem Unternehmen heraus – vom Unternehmer über die Beschäftigten bis hin zum Finanzamt und zur Müllabfuhr».

Lieber Maschinen als Menschen bedienen
Wenn das zutreffe, folgert Baldus richtig, dann sei die persönliche Service-Qualität der Mitarbeiter (Baldus betont gern Mit-Arbeiter) der entscheidende Wettbewerbsfaktor. Denn «Kunden bleiben dem treu, der sie am besten betreut», so sein Credo. Um die Dienstleistungsbereitschaft sei es aber bekanntermaßen in Deutschland schlecht bestellt. «Wenn ein Deutscher eine Maschine bedient, dann glänzen seine Augen! Wenn er einen Menschen bedienen soll, dann sträuben sich ihm die Nackenhaare!» soll schon Alt-Bundespräsident Roman Herzog über seine Landsleute gesagt haben.
Kunden lassen sich gerne von begeisterten Mitarbeitern anstecken. «Was ich denke, strahle ich aus und was ich ausstrahle, ziehe ich an», ist Baldus überzeugt.

Der Baldus’sche Mitarbeiterzoo
Die Baldus’sche Mitarbeitertypologie kennt vier Arten: das bissige Krokodil, das schon frühmorgens den Bodenbelag anmurrt, das gleichgültige Nilpferd, das Dienst nach Vorschrift leistet, die hochnäsigen Spitzmäuse, die Kunden lieber belehren als bedienen und schließlich den leidenschaftlichen Delphin, den einzigen Leistungsträger in Unternehmen. Überhaupt liebt Baldus die bildhafte Sprache und pointierte Ausdrucksweise, etwa wenn er den Leser auffordert, zwischen Passion oder Pension zu wählen, sich zu entscheiden, ob er als Persönlichkeit oder als Personal gelten will, ob er die Komfort- oder die Kommvor-Zone wählt.

Schritt für Schritt zum ServicePartner
Der Autor hat eine klare Vorstellung davon, was Spitzen-DienstLeister auszeichnet: es sind 18 Kriterien in Bezug auf Eigen-Motivation, Sozial-Kompetenz, Fach-Kompetenz und Strategische Kompetenz. Im letzten Kapitel hilft Baldus dem Leser, seinen persönlichen Entwicklungsplan zum «ServicePartner» zu erstellen, ganz im Sinne des Leitsatzes: «Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein».

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Mein Gehalt zahlt der Kunde!

Foto: Robert Kneschke/Fotolia.com

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Leit-Gedanken oder Leid-Gedanken?

«In jedem von uns steckt so viel wartendes Leben, das darauf drängt, endlich leben zu dürfen» – Mit diesem schönen Satz steckt Uwe Böschemeyer, in Deutschland geborener Schüler Viktor Frankls, den Rahmen für sein neues Buch ab. Darin beschreibt der Gründer des Hamburger Instituts für Existenzanalyse, wie jeder Mensch zu einem sinnerfüllten, selbstbewussten Leben finden kann.

Böschemeyer zeigt anschaulich, wie die «widersprüchliche Seele» dem Menschen häufig selbst im Weg steht: Der stressgeplagte Manager arbeitet verbissen weiter auf den Herzinfarkt zu, die verbitterte Frau, die sich nach Versöhnung mit ihrer Familie sehnt, entlädt weiter ihre Aggressionen am Telefon, ein Paar, das seine Ehe gefährdet sieht, zieht sich zurück anstatt miteinander zu sprechen. Auch die Fixierung auf Probleme lasse viele am Leben scheitern: «Wer sich auf das fixiert, was ihn unzufrieden, aggressiv, deprimiert oder unglücklich macht, läuft Gefahr, dass ihn sein Leben dorthin zieht, wo er selbst nicht hin will».

Ein eigenes Kapitel widmet der Autor in diesem Zusammenhang der «Macht der Gedanken». Für Böschemeyer sind Gedanken «Energien, Mächte, Kräfte», die lebensfördernd oder zerstörend sein können. Er unterscheidet «Leit-Gedanken», die den Weg zu uns selbst bahnen und «Leid-Gedanken», die uns in die Selbstentfremdung treiben. Letztere sind den meisten von uns nicht ganz unbekannt: «Das werde ich nicht überleben…», «das brauche ich unbedingt…», «Geld müsste man haben…», «Bloß nicht alt werden…», «Menschen kann man nicht trauen…», «Ohne sie kann ich nicht leben…» etc.

Die vom Autor entwickelte Methode der «Wertorientierten Persönlichkeitsbildung» hilft Erwachsenen, den Mut zum Leben wieder zu finden und beugt geistigen und körperlichen Erkrankungen vor. Sie ist weder Therapie noch Behandlung, stellt keine Diagnosen und vereinbart keine Ziele. Wer sich als Alternative zu vielen Ratgebern auf eine tiefschürfende Auseinandersetzung mit sich selbst und den zentralen Fragen des Lebens einlassen möchte, möge zu diesem Buch greifen.

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Spannende Geschichte einer Schlüsselindustrie

Die Industriegasindustrie, obwohl bereits über 100 Jahre alt, ist in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Dabei sind ihre Produkte (viele davon Bestandteile der Luft wie Sauerstoff oder Stickstoff, aber auch Kohlendioxid, Wasserstoff oder Helium) fundamental für fast jeden Produktionsprozess der modernen Welt und spielen eine zentrale Rolle in vielen Dienstleistungsbereichen.

Ideales Studienobjekt
Dieses Buch aus der Linde Wissensbibliothek erzählt zum ersten Mal die spannende Geschichte dieser «unsichtbaren Industrie» von ihren Anfängen im Jahr 1880, als die Brüder Brin ein Verfahren zur Herstellung von Sauerstoff patentieren ließen. Neben der Brin’s Oxygen Company (heute BOC) zählt Carl von Linde mit seinen 1895 patentierten Verfahren zur Luftverflüssigung und -trennung als Pionier auf diesem Gebiet; ebenso wie der Franzose Georges Claude, der kurz nach Linde mit einem alternativen Verfahren den Grundstein für den dritten großen «Player» der Branche, Air Liquide, legte.

Was dieses Werk abgesehen von den historischen, technologischen, industriellen und internationalen Dimensionen so interessant macht, ist die Tatsache, dass der Industriegasindustrie relativ wenige Unternehmen angehören und die Mehrheit davon bereits einen «wirklich langen Zeitraum Bestand hatte», wie die Autoren in ihrer Vorbemerkung feststellen. Deshalb biete diese Branche, «eine gute Möglichkeit, das Kräftespiel zwischen Wettbewerb und Kooperation, zwischen organisatorischem Experimentieren und Konsolidieren und zwischen technologischer Entwicklung und Innovation für einen langen Zeitraum zu rekonstruieren».

Einen Markt für das Produkt schaffen
Ähnlich wie bei der Elektrizität damals ging es auch bei den Industriegasen anfangs vor allem darum, Anwendungsmöglichkeiten zu finden und so überhaupt erst einen Markt für das Produkt zu schaffen. Wissenschaftliche Forschung und Innovation war für beide Branchen eine wesentliche Voraussetzung. Deshalb unterhielten Unternehmen nicht nur enge Kontakte zu Universitäten, sondern gingen früh dazu über, eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen aufzubauen. Charakteristisch für das «typische Industriegasunternehmen» ist aber nicht das Produkt, sondern vielmehr die Kombination aus Produkt, Kundenservice und Logistik – nicht nur wegen des nötigen Spezialwissens bei Handhabung, Lagerung und Transport von Flüssiggasen, sondern vor allem deshalb, weil ihr Transport über mehr als 400 km (vor 1940 sogar noch weniger) unrentabel ist.

Eine spannende, wissenschaftlich fundierte Untersuchung einer wenig bekannten Schlüsselindustrie.

Bild: 1900 baute der Erfinder Paulus Heylandt den ersten Tankwagen für flüssigen Sauerstoff, Spitzname des Gefährts: der Laubfrosch. (The Linde Group)
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Leben im Flow

«Leistungsglück» – eine Wortschöpfung, die am ehesten dem «Flow»-Zustand entspricht, den der bekannte Psychologe Mihály Csíkszentmihályi beschrieben hat. Der erfahrene Trainer und Keynote-Speaker Gabriel Schandl zeigt den Lesern seines neuen Buches, wie ein Leben «im Fluss» aussehen könnte, ein Leben, «in dem auch schwere Arbeit leicht von der Hand geht, weil wir unsere Talente richtig eingesetzt wissen». Die Formel für Glück und Erfolg lautet für Gabriel Schandl:

Leistungsglück = Talent x Umgebung x Freiheit x Umsetzung

oder in Worten ausgedrückt: «Wenn wir unser Talent am richtigen Ort, zur richtigen Zeit einsetzen und das auch dürfen, entsteht etwas Besonderes». Kommt dann noch der Faktor «Regelmäßigkeit» hinzu sowie Menschen, die einen in diesem Tun unterstützen, entsteht Spitzenleistung. «Spitzenleistung entsteht nicht von heute auf morgen», ist auch Schandl klar, «aber sie lässt sich fast nicht mehr verhindern, wenn wir über lange Zeit das tun, was wir am besten können».

Keine Gebrauchsanleitung
Schandl liefert keine simple Gebrauchsanleitung à la 10 Schritte zum Erfolg, sondern viele inspirierende Beispiele. Anhand zahlreicher Biografien und Lebensentwürfe veranschaulicht er, was er mit Leistungsglück und Spitzenleistung meint. Die Palette reicht von Felix Baumgartner bis zu Fauja Singh, dem ersten Hundertjährigen, der einen Marathonlauf beendete, von Leinwandlegende Gene Kelly bis zu Vollblutunternehmer Klaus Kobjoll, vom berühmten Fischmarkt in Seattle, der dem Weltbestseller «Fish!» zugrunde liegt, bis zu den Luxus-Hotels Ritz-Carlton.

Zutaten zum Leistungsglück
Das Thema betrifft also Privatpersonen ebenso wie Unternehmen, Selbstständige gleichermaßen wie Konzernlenker, Familienväter und Mütter, Lehrer und Schüler. Auch der Autor selbst gibt Einblicke in seinen eigenen Nachdenkprozess, der ihn Lebewohl zu seinen Trainerkollegen hat sagen lassen, mit denen er 20 Jahre lang ein erfolgreiches Trainingsunternehmen aufgebaut hatte. Obwohl es ihm nach «objektiven» Maßstäben «wirklich gut» ging, sei er trotzdem frustriert gewesen. «Der Sinn hat mir gefehlt», bekennt Schandl. Wenn Seminarteilnehmer schon in der Früh gefragt haben, ob sie früher Schluss machen könnten, sei seine Motivation in den Keller gefallen.
Für alle, denen es ähnlich geht, die Inspiration und Sinn suchen, um das innere Feuer der Begeisterung wieder zu entfachen, ist dieses Buch eine wahre Fundgrube. Gabriel Schandl schöpft aus einer umfangreichen Bibliothek und jahrzehntelanger Seminar- und Trainingserfahrung.

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