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Spannende Geschichte einer Schlüsselindustrie

Die Industriegasindustrie, obwohl bereits über 100 Jahre alt, ist in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Dabei sind ihre Produkte (viele davon Bestandteile der Luft wie Sauerstoff oder Stickstoff, aber auch Kohlendioxid, Wasserstoff oder Helium) fundamental für fast jeden Produktionsprozess der modernen Welt und spielen eine zentrale Rolle in vielen Dienstleistungsbereichen.

Ideales Studienobjekt
Dieses Buch aus der Linde Wissensbibliothek erzählt zum ersten Mal die spannende Geschichte dieser «unsichtbaren Industrie» von ihren Anfängen im Jahr 1880, als die Brüder Brin ein Verfahren zur Herstellung von Sauerstoff patentieren ließen. Neben der Brin’s Oxygen Company (heute BOC) zählt Carl von Linde mit seinen 1895 patentierten Verfahren zur Luftverflüssigung und -trennung als Pionier auf diesem Gebiet; ebenso wie der Franzose Georges Claude, der kurz nach Linde mit einem alternativen Verfahren den Grundstein für den dritten großen «Player» der Branche, Air Liquide, legte.

Was dieses Werk abgesehen von den historischen, technologischen, industriellen und internationalen Dimensionen so interessant macht, ist die Tatsache, dass der Industriegasindustrie relativ wenige Unternehmen angehören und die Mehrheit davon bereits einen «wirklich langen Zeitraum Bestand hatte», wie die Autoren in ihrer Vorbemerkung feststellen. Deshalb biete diese Branche, «eine gute Möglichkeit, das Kräftespiel zwischen Wettbewerb und Kooperation, zwischen organisatorischem Experimentieren und Konsolidieren und zwischen technologischer Entwicklung und Innovation für einen langen Zeitraum zu rekonstruieren».

Einen Markt für das Produkt schaffen
Ähnlich wie bei der Elektrizität damals ging es auch bei den Industriegasen anfangs vor allem darum, Anwendungsmöglichkeiten zu finden und so überhaupt erst einen Markt für das Produkt zu schaffen. Wissenschaftliche Forschung und Innovation war für beide Branchen eine wesentliche Voraussetzung. Deshalb unterhielten Unternehmen nicht nur enge Kontakte zu Universitäten, sondern gingen früh dazu über, eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen aufzubauen. Charakteristisch für das «typische Industriegasunternehmen» ist aber nicht das Produkt, sondern vielmehr die Kombination aus Produkt, Kundenservice und Logistik – nicht nur wegen des nötigen Spezialwissens bei Handhabung, Lagerung und Transport von Flüssiggasen, sondern vor allem deshalb, weil ihr Transport über mehr als 400 km (vor 1940 sogar noch weniger) unrentabel ist.

Eine spannende, wissenschaftlich fundierte Untersuchung einer wenig bekannten Schlüsselindustrie.

Bild: 1900 baute der Erfinder Paulus Heylandt den ersten Tankwagen für flüssigen Sauerstoff, Spitzname des Gefährts: der Laubfrosch. (The Linde Group)
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Leben im Flow

«Leistungsglück» – eine Wortschöpfung, die am ehesten dem «Flow»-Zustand entspricht, den der bekannte Psychologe Mihály Csíkszentmihályi beschrieben hat. Der erfahrene Trainer und Keynote-Speaker Gabriel Schandl zeigt den Lesern seines neuen Buches, wie ein Leben «im Fluss» aussehen könnte, ein Leben, «in dem auch schwere Arbeit leicht von der Hand geht, weil wir unsere Talente richtig eingesetzt wissen». Die Formel für Glück und Erfolg lautet für Gabriel Schandl:

Leistungsglück = Talent x Umgebung x Freiheit x Umsetzung

oder in Worten ausgedrückt: «Wenn wir unser Talent am richtigen Ort, zur richtigen Zeit einsetzen und das auch dürfen, entsteht etwas Besonderes». Kommt dann noch der Faktor «Regelmäßigkeit» hinzu sowie Menschen, die einen in diesem Tun unterstützen, entsteht Spitzenleistung. «Spitzenleistung entsteht nicht von heute auf morgen», ist auch Schandl klar, «aber sie lässt sich fast nicht mehr verhindern, wenn wir über lange Zeit das tun, was wir am besten können».

Keine Gebrauchsanleitung
Schandl liefert keine simple Gebrauchsanleitung à la 10 Schritte zum Erfolg, sondern viele inspirierende Beispiele. Anhand zahlreicher Biografien und Lebensentwürfe veranschaulicht er, was er mit Leistungsglück und Spitzenleistung meint. Die Palette reicht von Felix Baumgartner bis zu Fauja Singh, dem ersten Hundertjährigen, der einen Marathonlauf beendete, von Leinwandlegende Gene Kelly bis zu Vollblutunternehmer Klaus Kobjoll, vom berühmten Fischmarkt in Seattle, der dem Weltbestseller «Fish!» zugrunde liegt, bis zu den Luxus-Hotels Ritz-Carlton.

Zutaten zum Leistungsglück
Das Thema betrifft also Privatpersonen ebenso wie Unternehmen, Selbstständige gleichermaßen wie Konzernlenker, Familienväter und Mütter, Lehrer und Schüler. Auch der Autor selbst gibt Einblicke in seinen eigenen Nachdenkprozess, der ihn Lebewohl zu seinen Trainerkollegen hat sagen lassen, mit denen er 20 Jahre lang ein erfolgreiches Trainingsunternehmen aufgebaut hatte. Obwohl es ihm nach «objektiven» Maßstäben «wirklich gut» ging, sei er trotzdem frustriert gewesen. «Der Sinn hat mir gefehlt», bekennt Schandl. Wenn Seminarteilnehmer schon in der Früh gefragt haben, ob sie früher Schluss machen könnten, sei seine Motivation in den Keller gefallen.
Für alle, denen es ähnlich geht, die Inspiration und Sinn suchen, um das innere Feuer der Begeisterung wieder zu entfachen, ist dieses Buch eine wahre Fundgrube. Gabriel Schandl schöpft aus einer umfangreichen Bibliothek und jahrzehntelanger Seminar- und Trainingserfahrung.

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Die Macht des inneren Dialogs

Nikolaus Enkelmann ist mit seinen 78 Lenzen der «Grand Seigneur» der deutschsprachigen Persönlichkeitstrainer. Als Schüler von Oscar Schellbach (1901-1970) gehörte Enkelmann zu den ersten, die gezielt mit Autosuggestion und Mentaltraining im Sport und in der Wirtschaft gearbeitet haben. Sein neuestes Buch hat er mit einem seiner Schüler, dem Unternehmer Alexander Gorjinia, verfasst.

Im Dialog mit sich selbst
Darin führen die beiden den Leser von Grund auf in die Methode der Autosuggestion ein, also durch bewusste, positive Zwiesprache mit sich selbst, Blockaden und Ängste zu überwinden, Ziele zu erreichen und entspannter zu leben, wie es der Untertitel verspricht. Enkelmann beklagt, dass es vielen Menschen immer noch schwer falle, die Macht dieser Methode wahrzunehmen. Angesichts der unzähligen Negativbotschaften, die die meisten jeden Tag nicht nur von anderen, sondern vor allem von ihrer eigenen inneren Stimme hören, sollte das nicht verwundern: «Dafür bist du noch zu klein», «so haben wir das noch nie gemacht», «das bringt doch nichts», «da könnte ja jeder kommen», «die Zeit ist noch nicht reif», «das bringt jetzt auch nichts mehr», «ich würde ja gern, aber…» – Mit jeder Aussage bauen wir im Laufe eines Lebens in unserem Kopf ein Selbstbild an Erfahrungen und Suggestionen, die uns in unseren Möglichkeiten beschränken, erläutert Enkelmann. Ganz anders Gewinnertypen: Sie programmieren ihr Unterbewusstsein auf Erfolg und bestärken ihr Selbstbild und ihr Bild von der Welt mit positiven Affirmationen.
Sieger erkennen die Autoren an vier Merkmalen:
– Sieger haben oder hatten Ängste und Hemmungen, gehen aber trotzdem ihren Weg;
– Sieger überschreiten Grenzen;
– Sieger lassen sich durch Rückschläge, Niederlagen und Misserfolge nicht von ihren Zielen abbringen;
– Sieger nehmen sich die Freiheit, ihr eigenes Leben, ihr Schicksal und Glück selbst zu gestalten.

Denken und Trainieren wie ein Gewinner
Dem Leser einen Trainingsplan in die Hand zu geben, um der Flut von negativen Ansagen positive Bollwerke entgegenzusetzen, ist das erklärte Ziel dieses Buchs. Doch «positives Denken» allein reicht bekanntlich nicht. Es braucht auch regelmäßiges Training. Wie schon Arnold Schwarzenegger bemerkte: «Sie bekommen keine Muskeln, wenn Sie mir beim Training zusehen». Deshalb liefern die Autoren auch jede Menge Beispiele wirksamer Autosuggestionen sowie Übungen, die das Unterbewusstsein auf Kurs bringen.
Die Inhalte dieses Buchs sind nicht neu, dafür aber zeitlos wertvoll.

Foto: alphaspirit/Fotolia.com
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Wie vor Was: Leben im Einklang durch Meditation

In den Siebziger Jahren war Karl-Ludwig Leiter einer der frühen Hippies in der neu aufgekommenen spirituellen Szene in Deutschland. «Die Tage waren viel zu kurz, und die Nächte voller Magie», schreibt er zu Beginn seines soeben erschienenen Buches im Vorwort, in welchem er schildert, wie sein Jugendfreund Joe in einer dieser «magischen Nächte» nach stundenlangem «Vor-sich-hin-Dämmern» den Satz von sich gab, der vierzig Jahre später dem Buch seinen Titel verlieh: «Wie vor Was».

Philosophie in kondensiertester Form
«Wie vor Was ist Philosophie in kondensiertester Form», sagt der Unternehmer, praktizierende Buddhist und Meditationslehrer Karl-Ludwig Leiter. Das Was steht für die äußere, die feste Welt, das, was man sehen, anfassen, in Besitz nehmen kann. – «Hast du was, bist du was». Das Wie ist die fließende Welt, «die Welt der Sinne, der Gefühle, der Methoden und der emotionalen Intelligenz». – «Gewusst wie». Beide Welten seien wichtig, betont Leiter, aber das Wie komme vor dem Was, «weil das Wie jedes Was verzaubern und verwandeln kann».

Meditation im Alltag
Leiter, der als Schüler asiatischer Meister über jahrzehntelange Praxis in der Zen-Meditation verfügt und als einer von nur wenigen Europäern vom tibetischen Meister Chögyam Trungpa Rinpoche persönlich als Meditationslehrer autorisiert wurde, erklärt in klaren Worten, persönlichen Erfahrungsberichten und vielen anschaulichen Beispielen, was «Wie vor Was» konkret im Alltag, im Beruf, im Privatleben bedeutet.
Auf sehr angenehme Weise, ohne missionarischen Eifer oder erhobenen Zeigefinger, stellt Leiter die zentralen Fragen des Lebens und lädt seine Leser dazu ein, seine Einsichten auf den Prüfstand zu stellen und eigene Antworten zu suchen. Der Schlüssel dazu heißt: Meditieren.

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Die Übung des Nichts-Tuns
Meditation ist «die Übung des Nichts-Tuns»: Bewusstes Loslassen, Atemzug für Atemzug. Im Gegensatz zu früheren Kulturen, wo sich der Einzelne «als Teil eines großen Ganzen», «als Sprosse einer Leiter», «als Stufe einer Treppe oder als Baustein einer Kathedrale» verstand, opfern wir all das heute auf dem «Altar des Egoismus», befindet Leiter.
In ihrer Suche nach Halt und Sicherheit bauen sich Menschen ihre eigenen Gefängnisse, wundert sich der erfahrene Meditationslehrer: «Das, was man nicht halten kann, soll man loslassen. Wenn wir richtig gut darin geworden sind, durch Meditation immer wieder loszulassen, dann lassen wir den Loslasser selbst auch noch los. – Was dann noch übrigbleibt? – Nichts! … und heitere Gelassenheit!»

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Happy Money: Geld macht doch glücklich

«Geld macht doch glücklich», behaupten die Psychologin Elizabeth Dunn und der Harvard-Professor Michael Norton – wenn man es richtig ausgibt. Wofür jemand sein Geld ausgibt, ist nämlich viel entscheidender für das Glücksempfinden als das Einkommen.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen: Egal wo auf der Welt jemand lebt, das Einkommen hat «überraschend wenig Einfluss» darauf, wie glücklich dieser Jemand ist. Für die USA, haben Studien herausgefunden, gilt, dass ab 75 000 Dollar Jahresgehalt jedes zusätzliche Einkommen «überhaupt keine Auswirkung mehr» darauf hat, wie zufrieden und glücklich sich jemand fühlt.
Die Psychologin Elizabeth Dunn und Marketingprofessor Michael Norton gehen der Frage nach, wie Menschen ihr Geld auf «glücksfördernde» Weise ausgeben können.

Glücksfördernde Ausgaben
Die Ausgaben lassen sich in fünf Bereichen zusammenfassen:
1. Erlebnisse kaufen: Materielle Dinge, vom teuren Füllfederhalter bis zum Traumhaus, machen erwiesenermaßen weniger glücklich als Erlebnisse wie Reisen, Konzerte oder ein besonderes Abendessen.
2. Sich etwas Besonderes gönnen: «Machen Sie Ihre Lieblingsdinge wieder zu einem Verwöhnerlebnis», raten die Autoren. Das gilt im kleinen wie im großen, egal ob Sie einen Latte macchiato genießen oder eine Luxuslimousine fahren. Die Autoren steuern viele Beispiele bei, wo sich Unternehmen diesen Umstand zu Nutze machen, um die Begehrlichkeit eines Produkts zu steigern. Ein bekanntes Beispiel wäre die Produktionspause der beliebten Praline mit der «Piemont-Kirsche» im Sommer.
3. Zeit kaufen: «Menschen, die mehr auf ihre Zeit, als auf ihr Geld achten, handeln wie Glücksexperten», wissen Dunn und Norton. Den Grundsatz «Zeit ist Geld» kritisch zu hinterfragen, wirkt Wunder auf unser Wohlbefinden, denn wer Zeit nur noch als Möglichkeit zum Geldverdienen ansieht, kann sich schwerer an den unbezahlten Freuden des Alltags erfreuen.
4. Sofort bezahlen, später konsumieren: Auf etwas warten zu können, steigert den Genuss erheblich. Unternehmen, die die Wartebereiche und -zeiten für Kunden dieser Erkenntnis entsprechend gestalten, machen Kunden nicht ungeduldig, sondern sogar zufriedener.
5. In andere Menschen investieren: Unzählige Studien belegen, dass es wesentlich glücklicher macht, anderen Menschen von unserem Geld abzugeben, als es selbst zu verbrauchen.

Mitarbeiter und Kunden glücklich machen
Die Einsichten, die einen beim Geldausgeben glücklich machen, lassen sich auf Unternehmen und Organisationen aller Art übertragen, wenn es darum geht, Mitarbeiter oder Kunden glücklich zu machen. Und auch, wenn das Einkommen weniger relevant ist, als die Art, wie Sie Ihr Geld ausgeben, sollten Sie die nächste Gehaltserhöhung nicht ablehnen, raten die beiden Autoren augenzwinkernd.

Foto: contrastwerkstatt/Fotolia.com
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Begeistert leben: So finden Sie Ihr Element

«Dieses Buch ist für den CEO eines großen Unternehmens genauso wichtig und notwendig wie für die Eltern eines 12-jährigen Kindes», urteilt das Magazin Vanity Fair über das aktuelle Buch von Sir Ken Robinson, das soeben auf Deutsch erschienen ist. Ken Robinsons Ideen sind weltweit gefragt, wenn es um die Reform des Schulsystems geht, um die Entdeckung und Förderung der eigenen Talente, um ein Leben voller Leidenschaft und Begeisterung.
Seine im Internet veröffentlichen Vorträge auf TED-Konferenzen (etwa «Wie Schulen die Kreativität töten») wurden über 30 Millionen Mal angesehen. Ähnlich wie seine Vorträge sprühen auch seine Bücher vor inspirierenden Einsichten, scharfsinnigen Analysen und lebendigen Beispielen.

Sein Element finden
In «Begeistert leben» geht es darum, wie Sie «Ihr Element» finden – Ihre Berufung, Lebensaufgabe, Ihren Sinn, Ihre Leidenschaft. Egal, ob Sie noch zur Schule gehen, arbeitslos sind, in der Midlife-Crisis stecken oder sich in der Rente auf Ihre verborgenen oder verschütteten Träume besinnen. Um «in seinem Element» zu sein, müssen für Robinson zwei Dinge zusammentreffen: natürliche Begabung plus individuelle Leidenschaft. Das ist immer dann der Fall, wenn man etwas tut, was man gut kann und das liebt, was man tut.
In seinem Element zu sein, hat grundlegende Auswirkungen auf das Leben, das jemand führt. Schon Konfuzius wusste: «Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben zu arbeiten». Auf über 300 kurzweiligen Seiten beschäftigt sich Robinson damit, Wege und Beispiele aufzuzeigen, wie dieses Ziel erreicht werden kann: von jedem einzelnen, von der Gesellschaft, in Unternehmen, im Bildungssystem. Und er beschäftigt sich damit, die Einwände zu entkräften, die ein solches Postulat reflexartig hervorruft.

Was Menschen erfolgreich macht
Robinson liefert kein simples Erfolgsrezept, sondern ermuntert vielmehr zu einer persönlichen Entdeckungsreise, stellt Wegweiser auf und verteilt Landkarten. Und er gibt zu bedenken, dass es «unmöglich (ist), Aktivitäten in solche einzuteilen, die prinzipiell die Stimmung heben, und in andere, die das nicht tun». Bei jeder vorstellbaren Tätigkeit gäbe es Menschen, die sie gern tun, und andere, die darauf allergisch reagieren. Während ihm Einkaufen beispielsweise ein Gräuel sei, habe er eine Bekannte, die Shoppping so liebt, dass sie es als professionelle Dienstleistung anzubieten gedenkt.
Hinsichtlich dessen, was Menschen erfolgreich macht, stimmt Robinson Dr. Brian Schwartz, dem Leiter des Instituts für Karriere- und Talent-Management in Peking, zu: «Menschen haben so viel Erfolg, wie ihr Selbstbewusstsein aushält».

Foto: Ecowin/Todd Bigelow
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Den Mutigen gehört die Welt

Jens Hilbert ist vor allem der Damenwelt ein Begriff. Unter seiner Führung hat er hairfree mit 350 Mitarbeitern und 20 Millionen Jahresumsatz zum führenden Filial- und Franchiseunternehmen für «dauerhafte Haarentfernung» in Österreich, Deutschland und der Schweiz aufgebaut. In seinem kürzlich erschienenen Buch «Den Mutigen gehört die Welt» schreibt er zwar auch, aber nicht in erster Linie über seine wirtschaftlichen Erfolge, sondern über seine persönlichen. Und das mit beachtenswerter Offenheit und Direktheit.

Als «schwuler Junge in einem 600 Einwohner-Kaff, der lieber mit Puppen spielt als Fußball» (Hilbert über Hilbert) hatte er als Kind «nicht so viel Spaß». Heute, sagt Hilbert, sei er sogar froh, dass er keine glückliche Kindheit gehabt und sich «als hässliches Entlein» gefühlt habe. «Alle sehr erfolgreichen Menschen», glaubt Hilbert, hätten irgendwann mal im Leben nicht so gute Zeiten erlebt und aus den Niederlagen, den Verletzungen und dem Schmerz den größten Antrieb für ihre späteren Stärken entwickelt. Das ganze «Spießrutenlaufen» und «Verlierergefühl» hat er in Selbstbewusstein und die vermeintlichen Schwächen in Stärken umgewandelt.

Diesen Wandlungsprozess und die damit einhergehenden Höhen und Tiefen erzählt Hilbert in seinem locker geschriebenen Buch. Und scheint damit breiten Anklang zu finden: Gestandene Unternehmer und Manager, Schauspielerinnen und Medienvertreter sind voll des Lobes für den schillernden Selfmade-Man und viele lassen sich von «Mr. hairfree» persönlich coachen.

Die Botschaft ist sympathisch, macht Spaß und Mut.

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Verblüffende Statistiken über die Risiken unseres Lebens

«Statistisch gesehen sind wir eigentlich tot», stellen die beiden Journalisten Cord Balthasar und Thorsten Wiese nach der Arbeit an ihrem neuesten Werk lapidar fest. Denn die Chance, dass es zu einer Schwangerschaft kommt, seien minimal und «vom ersten Augenblick an» sei das Leben darauf angelegt, uns umzubringen – «mit einer Erfolgswahrscheinlichkeit von 100 Prozent».

Für ihr soeben erschienenes Buch Warum Kugelschreiber tödlicher sind als Blitze haben sich die beiden Autoren durch Berge von Statistiken gearbeitet, unser Leben von der Zeugung bis zur Bahre in Zahlen, Tabellen und Graphen ausgedrückt. Herausgekommen ist durchaus Bemerkenswertes, sehr oft Überraschendes und der eine oder andere Aha-Effekt ist garantiert. Etwa, dass es achtmal wahrscheinlicher ist, von einem Polizisten erschossen zu werden, als Opfer eines Terroranschlags zu werden; oder dass sich das Todesrisiko durch einen Sturz im Haushalt dem im Straßenverkehr gleichkommt; oder dass die weltweit (!) zwölf tödlichen Haiangriffe 2011 verschwindend sind angesichts von mindestens 300 Todesfällen jährlich allein in Deutschland durch verschluckte Kugelschreiberteile (angenommene Dunkelziffer weit höher).

Aber nicht nur wegen der Beschäftigung mit den Chancen eines Überlebens passt vorliegendes Buch thematisch gut in die Rubrik Karriere. Kapitel fünf widmet sich auf 20 Seiten auch dem Thema «Arbeit & Beruf». Die Autoren klären den Leser nicht nur darüber auf, dass Menschen mit höherer Schulbildung seltener chronisch krank werden, dass Pendler unter größerem Stress stehen als Kampfjetpiloten und welches die gefährlichsten Jobs der Welt sind.

Foto: Olly/Fotolia.com
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Wie unser Gehirn sich selbst repariert

Vieles, was wir in der Schule über die Funktionsweise unseres Gehirns gelernt haben, ist falsch, und zwar grundlegend falsch. Der amerikanische Psychiater Norman Doige entführt uns in diesem soeben in erweiterter deutscher Neuauflage erschienenen Buch allgemeinverständlich in die Welt der Hirnforschung, konkret in das spannende Gebiet der «Neuroplastizität». Dieser Begriff bezeichnet die erstaunliche Fähigkeit unseres Gehirns, «seine Struktur und Funktion in Reaktion auf geistige Erfahrungen zu verändern». Noch allgemeiner ausgedrückt heißt das, dass die Art und Weise wie und was wir denken, tiefgreifende Auswirkungen auf unser Gehirn hat. Es macht tatsächlich einen riesigen Unterschied, ob jemand jeden Abend vor der Flimmerkiste dahindöst, ein Buch liest, eine Sprache lernt oder Klavier spielt.

Lange haben sich auch führende Hirnforscher dagegen gesträubt, die Neuroplastizität des Gehirns anzuerkennen. Erst langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass unser Denken unser Handeln bestimmt und unser Gehirn in der Lage ist, sich von Grund auf umzubauen. Doige berichtet von erstaunlichen Fällen, wie der 29-jährigen Michelle, die nur mit der rechten Gehirnhälfte zur Welt gekommen ist. Sie ist «alles andere, als ein verzeifeltes Wesen, das mühsam auf der Intensivstation am Leben erhalten wird», schreibt Doige. Michelles rechte Gehirnhälfte hat fast vollständig die Funktionen der linken mit übernommen. Von Geburt an blinde Menschen lernen durch die Neuroplastizität des Gehirns zu sehen, Schlaganfallpatienten, gelähmte Gliedmaßen zu bewegen, 80-Jährige ihr Gedächtnis auf die Leistungsfähigkeit von 55-Jährigen zu steigern.

Doidges Buch ist ein eindrucksvoller Beleg für die Kraft unserer Gedanken. Weitgehender als vielen lieb sein wird, die sich auf ihre Gene, ihre Kindheit, ihr Umfeld oder «die Umstände» ausreden, beweist Doidge, dass unser Denken unsere Gesundheit, unser Handeln und letztlich auch unseren Erfolg im Leben bestimmt.

Neurowissenschaftliche Ansätze, wie sie in diesem Buch vorgestellt werden, macht der Erfolgs- und Leadership-Trainer Gregor Heiss in seiner Seminarreihe HEISS auf Erfolg für die Praxis anwendbar. business bestseller veranstaltet diese Seminarreihe exklusiv für den deutschen Sprachraum.

Foto: Andrea Dante/fotolia.com
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