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[31.08.] business bestseller LIVE mit Prof. Dr. Hermann Simon

Mittwoch, 31.08.2022, 18.30 Uhr

Prof. Dr. Hermann Simon, Gründer und Ehrenvorsitzender von Simon-Kucher & Partners, im business bestseller Live-Gespräch über sein neuestes Buch Die Inflation schlagen

Hier kostenfrei die Aufzeichnung anfordern (verfügbar bis 02.09.) >>

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Das Google Paradoxon und was Sie auch künftig von mir erwarten können

Seit ich in den 1990ern mit E-Mail-Marketing begonnen habe, waren mir nicht nur Datenschutz und Rechtssicherheit ein Anliegen, sondern vor allem, dass Sie nur relevante Informationen von business bestseller und mir erhalten.

Relevanz hat für mich viel mit dem zu tun, was ich als Google-Paradoxon bezeichne.

Was das ist, erläutere ich in einem Video, das ich heute für Sie aufgenommen habe.

Am Tag des Inkrafttretens der Datenschutz-Grundverordnung gibt es einen Einblick in meine Denkweise und einen Ausblick auf das, was Sie auch in Zukunft erwarten können.

In diesem Sinne freue ich mich, wenn wir auch künftig in Kontakt bleiben!

Mit den besten Wünschen,

Alexander Krunic
Herausgeber

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Brückenbauer zwischen Kunst und Wirtschaft

Alexander Goebel begeistert ein Millionenpublikum auf der Bühne. Aber er hat auch der Wirtschaft etwas zu sagen. Am 4. November tut er das beim 25. Tiroler Wirtschaftsforum in Innsbruck.

Um die künstlerische Karriere des Alexander Goebel auch nur annähernd zu skizzieren, benötigt man ein dickes Buch. Musiker in einer Rockband, die Gründung einer Kindertheatergruppe, Engagements als Schauspieler auf den großen österreichischen Bühnen sowie in zahlreichen Filmen und eine beispiellose Karriere als Musicalstar sind nur die äußeren Eckpunkte im Leben des Vielseitigen. Als ob das noch nicht genug wäre, hat sich Alexander Goebel zusätzlich einer, wie er es selbst nennt, Meta-Mission verschrieben: Er möchte die Partnerschaft zwischen Kunst und Wirtschaft auf völlig neue Beine stellen.

Herr Goebel, wie kommt es, dass ein Künstler zum Brückenbauer zwischen Kunst und Wirtschaft wird? Meist funktioniert es ja nur umgekehrt, der Industrielle wird zum Mäzen.
Gerade dieses Wohlwollende des Mäzenatentums geht mir gehörig auf die Nerven. Das heißt ja nichts anders, als dass der Künstler das Büro in gebückter Haltung betritt und rückwärts schreitend wieder verlässt. Das ist einfach eine Schande! Wir brauchen eine neue Form der Partnerschaft.

Wenn sich aber Kunst und Industrie auf Augenhöhe begegnen, dann sollten beide davon profitieren. Worin liegt nun der Profit für die Wirtschaft?
Ich sage bei jeder Gelegenheit, dass in jede Vorstandssitzung eigentlich ein Künstler gehört. Nur wir sind nämlich unabhängig und haben keine Angst davor, die richtigen Fragen zu stellen. Wir sind auch diejenigen, die mit Emotionen umgehen können. Und davon braucht ein Unternehmen eine ganze Menge davon. Am Ende eines jeden Produktes steht nämlich der Konsument, und der kauft ohne Emotion gar nichts.

Was steht umgekehrt auf ihrer Wunschliste an die Wirtschaft ganz oben an erster Stelle?
Verlässlichkeit! Auch ein Künstler muss auf mindestens fünf Jahre vorausplanen. Da nützt es nichts, wenn er ein Jahr lang unterstützt wird und dann, weil es dem Unternehmen schlechter geht, wieder mit leeren Händen dasteht. So kann man kein Musical auf die Bühne bringen. Es muss eine Partnerschaft entwickelt werden, auf die man sich verlassen kann.

Partnerschaft heißt auch, dass beide Seiten voneinander lernen. Kann die Kunst überhaupt etwas von der Wirtschaft lernen?
Natürlich, und zwar den Umgang mit Geld. Das Kalkulieren ist auch für Künstler sehr wichtig. Von wem sollen sie das lernen, wenn nicht von der Wirtschaft? Auf den Kunstschulen wird dieser Bereich leider völlig ignoriert. Da lernt man nicht einmal die Grundbegriffe der Buchhaltung. Die Folge ist, dass die jungen Künstler Galeristen die Hände fallen und von diesen ausgebeutet werden.

Was würden Sie der Führungskraft eines Unternehmens gerne ins Stammbuch schreiben?
Suche den Sinn! Der Sinn ist nämlich das maßgebliche Motiv, das den Leuten hilft, das sie weiter bringt und das Ideen fördert. Es entsteht großes Unglück, wenn der Sinn fehlt. Das gilt übrigens auch für den privaten Bereich. Mann trennt sich immer dann, wenn das weitere Zusammenleben keinen Sinn mehr macht. Als Zweites möchte ich noch den Erzfeind jeglicher Innovation hinzufügen. Sobald der Satz «So haben wir es immer gemacht» auftaucht, ist höchste Vorsicht geboten.

Mit Alexander Goebel sprach Ewald Oberthanner

Foto: Inge Prader

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Perfektionismus ist eine Krankheit

In einer Gesellschaft, in der TV-Formate und Hochglanzmagazine den Ton angeben und Ziele definieren, richtet sich der Fokus automatisch auf das Fehlerfreie und Perfekte. Die täglichen Werbebotschaften einer auf steigenden Umsatz ausgerichteten Industrie tragen zudem das Ihre dazu bei, dass diese Botschaften mit dem ultimativen Glück gleichgesetzt werden.
Dabei wird geflissentlich außer Acht gelassen, dass die Vorstellungen von einem glücklichen Leben ebenso verschieden sind wie die Menschen selbst und dass sich die formulierten Ziele außerhalb jeglicher realistischer Einschätzung befinden. Der Gesunde ist sich dessen bewusst, der Perfektionist aber zerbricht daran.

Zwischen Schein und Realität
Für Raphael M. Bonelli liegt die Wurzel aller Probleme in einem grundlegenden Missverständnis von Ist, Soll und Muss. Ob der Patient sich den Druck selbst macht oder ob er ihm von außen auferlegt wird, ist in diesem Zusammenhang belanglos.
Es läuft immer darauf hinaus, dass der Perfektionist einen erstrebenswerten Zustand, eine Utopie oder ein Ideal nicht als Richtungsweiser versteht, sondern als einen unbedingt zu erreichenden Zustand. Da aber nicht jeder ein Mozart oder ein Sebastian Vettel sein kann und sich nicht jede Frau an die Modelmaße heranhungern kann, muss jegliches Bemühen in Frustration und Bitterkeit enden.
Die Folgen eines derart perfektionistischen Strebens sind heute in verschiedenen Formen sichtbar. Sie reichen von Essstörungen und Wahnvorstellungen über Burn-out und Depressionen bis zu verlorenen Kindheiten und zerrütteten Ehen.

Wege aus der Krise
Die Heilung von Perfektionismus stößt auf zweierlei Widerstände. Zum einen wird er von der Gesellschaft gerne verziehen oder gar mit dem Attribut «ehrenwert» in Verbindung gebracht, zum anderen ist sich der Betroffene seiner Krankheit gar nicht bewusst.
Dass er sich folglich beratungsresistent verhält, gehört leider zum Krankheitsbild. Umso mehr ist bei seiner Heilung die kompetente Begleitung eines Psychotherapeuten unerlässlich. Dieser kann den Betroffenen an das Tor zu einem erfüllten und zufriedenen Leben heranführen, den letzten Schritt allerdings, den Schritt durch das Tor, muss dieser alleine tun.
Dass dies möglich ist, belegt der Autor mit einem Griff in seine Patientenkartei. 77 anonymisierte, aber reale Patientengeschichten, in denen die Betroffenen teilweise selbst zu Wort kommen, beweisen, dass selbst ausweglos scheinende Situationen kein schicksalhafter Dauerzustand sein müssen.

Illustration: Fotolia/kharlamova_lv

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Manchmal ist die Kopie besser als das Original

Die Täuschung gelingt fast immer, wenn wir vom Auftritt eines guten Redners fasziniert sind. Wir fallen auf das Charisma des Politikers oder Spitzenmanagers herein, weil wir ihn für vollkommen authentisch, also besonders ehrlich, halten. «Dabei ist er dies in diesem Augenblick sicher auch, aber nicht nur. Denn gute Auftritte sind oft choreographiert und geprobt», sagt Buchautor Stefan Wachtel.

Der Coach bestimmt, was authentisch ist
Für echte Authentizität bleibe dabei nämlich kaum Spielraum. Es ist der Coach, der bestimmt, wie ein Redner auftritt, sich kleidet, welche Gesten opportun und welche zu vermeiden sind und vor allem, wie er seine Botschaft formuliert. Ist also alles nur Show und spielen wir selbst in diesem großen Theater mit? Stefan Wachtel gibt in seinem neuen Buch eine differenzierte Antwort darauf.
Natürlich ist Theaterspielen kein Erfolgsrezept, aber es ist hinlänglich belegt, dass auch pure Authentizität Karrieren zerstören und Börsenkurse zum Absturz bringen kann. Die spontane Äußerung eines Politikers mag das Ende seiner Karriere einleiten, während die unbedachte, aber aus seinem Innersten kommende Äußerung eines Finanzmanagers dazu führen kann, dass Milliarden vernichtet werden. Es ist lediglich ein Klischee, das uns dazu verleitet, das Authentische automatisch mit dem Guten und Wahren gleichzusetzen. Authentisch sind auch spontane Beleidigungen, die allerdings kaum etwas Positives bewirken. Der ideale Auftritt darf also nie spontan sein, sondern muss immer eine wohldosierte Mischung sein aus dem, was wir tatsächlich sind, und der Rolle, die wir spielen und die man von uns erwartet. Perfekt ist in öffentlichen Auftritten nur, wer seine Rolle kennt und weiß, in welchem Film er spielt.

Im richtigen Film mitspielen
Stefan Wachtel räumt auch gründlich mit der Mär vom Naturtalent auf. Das gibt es nämlich nicht. Wann immer jemand besonders charismatisch und natürlich erscheint, dann ist er dies, weil er sich besonders gut vorbereitet hat.
In seinem neuen Buch hält der Autor neben dem psychologischen Background jede Menge Tipps bereit, mit denen man seinen Auftritt optimieren kann. Er macht aber auch klar, dass für den ganz großen Erfolg ein guter Coach unerlässlich ist. Dann kann es sogar geschehen, dass die Kopie besser ist als das Original. Bereits zu Lebzeiten von Elvis Presley waren Wettbewerbe für Doubles sehr beliebt. Als der Rockstar incognito an einem teilnahm, belegte er nur den vierten Rang. Drei Doubles waren also besser als das Original – ein eindeutiger Sieg des Nicht-Authentischen über das Authentische, meint Stefan Wachtel.

Bild: European Elvis Champion Oliver Steinhoff ist als Elvis-Double der «beste Elvis nach Elvis», sagt Elvis-Gitarrist John Wilkinson. www.oliver-steinhoff.de

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Eric Schmidt zeigt, wie Google tickt

Zehn Jahre lang, von 2001 bis 2011, war Eric Schmidt Vorstandsvorsitzender von Google, heute sitzt er im Verwaltungsrat. Gemeinsam mit den beiden Google-Managern Jonathan Rosenberg und Alan Eagle hat er letzten Herbst in USA ein Insider-Buch über Google veröffentlicht, das mittlerweile auch bereits auf Deutsch erschienen ist. Die Autoren gewähren einen von der ersten bis zur letzten Seite spannenden Einblick in eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt. 1998 von zwei Absolventen der Universität Stanford gegründet, beschäftigt Google heute rund 50.000 Mitarbeiter und hat im vergangenen Jahr 66 Milliarden Dollar Umsatz und fast 14 Milliarden Dollar Gewinn nach Steuern erzielt.

Google tickt anders
Der Titel «Wie Google tickt» trifft den Kern des Buches perfekt, vor allem, weil Google anders «tickt» als die meisten Unternehmen. Das erfuhr Eric Schmidt an seinem ersten Arbeitstag als CEO hautnah: Anstatt ein repräsentatives Vorstandsbüro zu beziehen, musste er sich erst einmal auf die Suche nach einem freien Schreibtisch begeben und als er ein Büro gefunden hatte, bekam er gleich Besuch von einem Programmierer, der ebenfalls auf Platzsuche war – und gleich mehrere Monate blieb. Schmidt hatte an seinem ersten Arbeitstag bereits zwei wichtige Dinge über Google gelernt: Platzmangel ist Teil der Unternehmenskultur und Ingenieure sind wichtiger als Manager.

Coole Produkte und die besten Köpfe
Für Marktforschung hat man bei Google nichts als Spott übrig und bei neuen Produkten ist der Coolness-Faktor wichtiger als die Frage, ob man damit Geld verdienen kann. Als übergeordnete Maxime gilt einzig das Mantra: Don’t be evil!
Wie kann eine so chaotische Firma derart erfolgreich sein? Die Autoren haben darauf mehrere Antworten. Eine davon lautet: Produktqualität. In Zeiten nahezu unbeschränkter Kommunikationsmittel und umfassender Transparenz des Marktes können sich Unternehmen keine mittelmäßigen Produkte mehr leisten. Was nicht gut ist, wird weder gekauft noch genutzt. Das beste Produkt setzt sich durch, die anderen verschwinden.
Ein weiterer Grund für Googles Erfolg ist der Fokus auf die Mitarbeiterrekrutierung. Sind Bewerbungsgespräche anderswo eine lästige Übung, die man gerne ans Personalbüro abtritt, so sind sie bei Google eine Art Volkssport. Bei Google gilt: Nur die besten Leute entwickeln die besten Produkte. Gebt ihnen maximale Ressourcen und möglichst wenig Beschränkungen. Außerdem: Spaß bei der Arbeit zulassen, Scheitern als Chance begreifen und Geld nicht in den Mittelpunkt stellen. Und für Teams gilt die Zwei-Pizzen-Regel: Wenn das Team von zwei Pizzen nicht satt wird, ist es zu groß.

Bild: Eric Schmidt mit den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin in einem selbstfahrenden Google-Auto (2011)

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Stefan Frädrichs Motivationssong: Eier

Stefan Frädrich, Autor der Bestseller über «Günter, den inneren Schweinehund», hat seinen 1. Motivationssong aufgenommen. Die Musik stammt vom Kölner Jazzmusiker und Filmkomponisten Loy Wesselburg, das Video zum Song besticht mit Illustrationen von Comiczeichner Timo Wuerz, der schon Günter mit seinem gekonnten Federstrich Leben eingehaucht hat.

Die YouTube-Version gibt’s gleich hier zu hören und zu sehen:

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Wie das Internet der Dinge die Wirtschaft revolutioniert

Wenn die Grenzkosten für die Produktion von Waren und Dienstleistungen weiter gegen Null gehen, und diese den Verkaufspreis bestimmen (wie es in einer optimal funktionierenden Wirtschaft der Fall sein sollte), heißt das, dass wir bald in einer Gratis-Welt leben werden, in der sich jeder aus dem riesigen Warenangebot kostenlos bedienen kann?
Rifkins Antwort auf diese Frage hat zwei Teile. Zum einen werden viele Dinge, die heute viel Geld kosten, tatsächlich kostenlos sein. Zum Beispiel wird Energie, sobald das «Energieinternet» einmal implementiert ist, tatsächlich so gut wie nichts mehr kosten. Auch das Kommunikationsinternet wird kostenlos zur Verfügung stehen (das ist z.T. heute schon der Fall, Stichwort: WIFI).

Teilen statt besitzen
Zum anderen wird die Sharing-Economy vieles deutlich kostengünstiger machen, beispielsweise die persönliche Mobilität, der 3-D-Druck wird Produktionskosten senken, und Crowd-Funding wird zum Teil das Einheben von fixen Preisen zum Beispiel für Kulturleistungen ersetzen.
Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft bedeutet nicht Selbstbedienung für jedermann, sondern eine neue Verantwortung des Einzelnen gegenüber dem, was er konsumiert und in welcher Form er es konsumiert. In der Null-Grenzkosten-Gesellschaft der Dritten Industriellen Revolution gilt ein neues Paradigma, das nicht mehr strikt zwischen den Herstellern und den Verbrauchern von Produkten trennt. Durch das Internet der Dinge wird jeder mit jedem vernetzt sein und dem Energieinternet genauso Energie entnehmen wie er auch selbst produzierte grüne Energie einspeist.

Der Prosument betritt die Bühne
Ebenso wird der revolutionäre 3-D-Druck es jedem erlauben, selbst Gegenstände, eines Tages vielleicht sogar Gebäude und Fahrzeuge nach frei verfügbaren Plänen aus dem Internet selbst auszudrucken. Daneben wird es auch immer mehr zur Selbstverständlichkeit – und ist Teil eines neuen Biosphäre-Bewusstseins – seine Lebensmittel teilweise selbst zu produzieren.

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Der Strati von Localmotors: In 44 Stunden im 3D-Drucker erzeugt.

Auf diese Weise wird jeder von uns zum integralen Bestandteil des Wirtschaftssystems, zum «Prosumenten», der zugleich konsumiert und produziert.
Zum zentralen Prinzip des neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell werden die «kollaborativen commons», also gemeinschaftlich genutzte Güter, die man früher Gemeingut oder Allmenden genannt hätte. Die Allmende ist ein lange bekanntes Prinzip, das im Kapitalismus diskreditiert und zurück gedrängt wurde und heute eine Renaissance erlebt.
Am Ende des Umbaus sieht Rifkin eine «Überflusswirtschaft», in der wir alle mehr Zeit, mehr Teilhabe und größere Entfaltungsmöglichkeiten haben werden als heute.

Bild: Localmotors

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Vom Glück der Muße

«Wir arbeiten, um Muße zu haben», schrieb bereits Aristoteles und charakterisierte damit das Lebensideal der Antike. In seinen Schriften zur Staatstheorie geht er sogar soweit, es zur Aufgabe des Gesetzgebers und Ziel der Erziehung zu erklären, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass Muße geschehen könne. Das deutsche Lehnwort «Schule» leitet sich vom griechischen Wort für Muße ab. «Für die Alten waren das Lernen und Lehren also eine Zeit der Muße: Sie war frei von dem Zwang, sich um den materiellen Lebensunterhalt zu kümmern», erläutert Anselm Bilgri in seinem soeben erschienenen Buch «Vom Glück der Muße».

Den Wandel vom erstrebenswerten Ziel des antiken Menschen bis zum «Work-Life-balancierenden» modernen Menschen beschreibt der ehemalige Benediktinermönch und Prior des Klosters Andechs, der seit 2004 als Coach tätig ist, in seiner kurzen Geschichte der Muße. Leicht verständlich erläutert er die religiösen, spirituellen und philosophischen Konzepte und zeigt, wie etwa mit Beginn des Mittelalters die Arbeit der Muße erst gleichberechtigt gegenübergestellt wurde und schließlich Viel-zu-tun- und Keine-Zeit-haben fast zu Statussymbolen des Erfolgs avancierten. Muße meint übrigens weder Freizeit, noch Müßiggang. Muße meint Zeit zum Innehalten, Zeit für sich selbst, frei vom Zwang, seinen Lebensunterhalt zu sichern.

Die eingangs zitierte Aussage des Aristoteles, dass wir arbeiten, um zu leben und nicht leben, um zu arbeiten, werden viele nicht spontan unterschreiben. Das zeigen auch einige Fallbeispiele realer Biografien, die Bilgri in sein Buch aufgenommen hat. Kleine Übungen und Fragen zur Selbstreflexion geben am Ende jedes Kapitels Anstöße, das eigene Leben «mußevoller» zu gestalten und so das Glück im Alltag zu finden.

Foto: Monkey Business/Fotolia

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