Wie das Internet der Dinge die Wirtschaft revolutioniert


Wenn die Grenzkosten für die Produktion von Waren und Dienstleistungen weiter gegen Null gehen, und diese den Verkaufspreis bestimmen (wie es in einer optimal funktionierenden Wirtschaft der Fall sein sollte), heißt das, dass wir bald in einer Gratis-Welt leben werden, in der sich jeder aus dem riesigen Warenangebot kostenlos bedienen kann?
Rifkins Antwort auf diese Frage hat zwei Teile. Zum einen werden viele Dinge, die heute viel Geld kosten, tatsächlich kostenlos sein. Zum Beispiel wird Energie, sobald das «Energieinternet» einmal implementiert ist, tatsächlich so gut wie nichts mehr kosten. Auch das Kommunikationsinternet wird kostenlos zur Verfügung stehen (das ist z.T. heute schon der Fall, Stichwort: WIFI).

Teilen statt besitzen
Zum anderen wird die Sharing-Economy vieles deutlich kostengünstiger machen, beispielsweise die persönliche Mobilität, der 3-D-Druck wird Produktionskosten senken, und Crowd-Funding wird zum Teil das Einheben von fixen Preisen zum Beispiel für Kulturleistungen ersetzen.
Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft bedeutet nicht Selbstbedienung für jedermann, sondern eine neue Verantwortung des Einzelnen gegenüber dem, was er konsumiert und in welcher Form er es konsumiert. In der Null-Grenzkosten-Gesellschaft der Dritten Industriellen Revolution gilt ein neues Paradigma, das nicht mehr strikt zwischen den Herstellern und den Verbrauchern von Produkten trennt. Durch das Internet der Dinge wird jeder mit jedem vernetzt sein und dem Energieinternet genauso Energie entnehmen wie er auch selbst produzierte grüne Energie einspeist.

Der Prosument betritt die Bühne
Ebenso wird der revolutionäre 3-D-Druck es jedem erlauben, selbst Gegenstände, eines Tages vielleicht sogar Gebäude und Fahrzeuge nach frei verfügbaren Plänen aus dem Internet selbst auszudrucken. Daneben wird es auch immer mehr zur Selbstverständlichkeit – und ist Teil eines neuen Biosphäre-Bewusstseins – seine Lebensmittel teilweise selbst zu produzieren.

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Auf diese Weise wird jeder von uns zum integralen Bestandteil des Wirtschaftssystems, zum «Prosumenten», der zugleich konsumiert und produziert.
Zum zentralen Prinzip des neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell werden die «kollaborativen commons», also gemeinschaftlich genutzte Güter, die man früher Gemeingut oder Allmenden genannt hätte. Die Allmende ist ein lange bekanntes Prinzip, das im Kapitalismus diskreditiert und zurück gedrängt wurde und heute eine Renaissance erlebt.
Am Ende des Umbaus sieht Rifkin eine «Überflusswirtschaft», in der wir alle mehr Zeit, mehr Teilhabe und größere Entfaltungsmöglichkeiten haben werden als heute.

Bild: Localmotors

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